Ans Ende der Welt - Etappe 42: Von Mazaricos nach Finisterre





Bei leichtem Bodennebel setzten wir unseren Weg nach Finisterre fort, mit den ersten Sonnenstrahlen löste sich dieser aber allmählich auf.



Nur fünf Kilometer weiter, im Ort Oliveiroa, fanden wir Restaurant und Pilgerherberge Casa Loncho für unser Frühstück: Cappuccino und super-flaumige Croissants.




Zwischen uns und dem Atlantik lag nun nur noch ein größerer Hügel. Immer wieder vorbei an den steinernen Getreidespeichern und riesigen Windrädern strampelten wir hinauf...





... bis zur Weggabelung des Camino a Fisterra. Der Jakobsweg führt hier links nach Finisterre und rechts zum Wallfahrtsort Muxía.




Unsere geplante Route führte uns nach links in Richtung Finisterre. Je weiter wir in Richtung der Bucht von Cée rollten...




... umso mehr verschwand der blaue Himmel bis wir im dichten Nebel verschwanden. Weswegen wir das Meer schon lange vorher hörten und rochen, bevor wir es sehen konnten. In Sardiñeiro bogen wir endgültig zur Strandpromenade ab und spazierten zum Strand hinunter. Meer in Sicht! Oder so ähnlich ;-)






In der Stadt von Finisterre durften wir dann doch noch einen "richtigen" Blick auf die Meeresbucht erleben. Ironischerweise hat Julia bei den Reiseplanungen immer wieder betont, dass sie in Frankreich nicht an der Atlantikküste entlangradeln möchte, weil sie das Meer zum ersten Mal erst in Finisterre sehen will. Merken: Wünsche werden manchmal sehr präzise erfüllt ;-)





Hinauf zum Kap Finisterre gibt es noch drei Kilometer und ein paar Höhenmeter entlang der Küstenstraße zu bewältigen, die man sich mit zahlreichen Reisebussen teilen muss. Je höher wir hinaufstrampelten, desto dichter wurde der Nebel wieder.




Und so hatten wir oben angekommen nicht die blitzblaue Bucht unter uns, sondern blickten auf ein Meer aus Nebel.




Der Blick Richtung Westen war da schon um einiges schöner: endlich lag der schier endlose Atlantik vor uns! Wie beeindruckend muss dieser Anblick erst gewesen sein, als man noch dachte, dass dies hier wirklich das Ende der Welt ist. Ganz abgesehen davon, dass die Erde keine Scheibe ist, weiß man mittlerweile übrigens, dass der westlichste Zipfel Europas in Portugal liegt.




Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht spazierten wir zum 0,00km Stein, dem Ende des Jakobsweges. Wir stellten unsere Fahrräder für ein Foto zum Stein, als eine Gruppe auf den Stein zustürmte um ebenso Fotos zu machen, aber scheinbar keine Zeit hatte um unseres abzuwarten. Das Ergebnis könnt Ihr auf dem folgenden Foto bewundern... Nach all den schönen Erlebnissen und Begegnungen, wo Pilger sich gegenseitig unterstützten und halfen, ein eher eigenartiges Erlebnis.




Davon wollten wir uns die Ankunft nicht vermiesen lassen, schnappten unsere Fahrräder und spazierten weiter zum Leuchtturm...




... holten uns "The Last Stamp" ...




... und genossen den atemberaubenden Blick auf den blitzblauen Atlantik ♥







Schön langsam zog der Nebel aus der Bucht und auch dort kam das Meer zum Vorschein. Und siehe da: als wir zurückspazierten konnten wir doch noch ein stolzes Foto beim 0,00km-Stein nachholen.




Der Blick auf die Bucht war bergab gar nicht vergleichbar mit der Nebelsuppe, die wir bergauf sahen. Bei der Pilgerstatue wurden wir allerdings auf gruslige Art daran erinnert, dass zahlreiche Pilger hier noch immer Teile ihrer Kleidung oder ihre Schuhe verbrennen. Das sonst sicher sehr hübsche Wäldchen hatte scheinbar erst kürzlich einen Waldbrand mitgemacht. Für uns kam dieser Brauch aber ohnehin nicht in Frage: schließlich hatten wir nur zwei Garnituren mit und würden noch ein paar Tage in Spanien verweilen.





In der Pension Mirador Fin da Terra bekamen wir ein Doppelzimmer mit schönem Blick auf die Bucht, brachten unsere Fahrräder und unseren ganzen Krims-Krams unter, spazierten runter in die Stadt von Finisterre...




... holten uns in der Touristeninformtion die Fisterrana ab, die die zurückgelegte Strecke von Santiago de Compostela nach Finisterre bestätigt, ...




... kehrten am Hafen im "As Baleas" ein und nutzten die gemütliche Atmosphäre auch gleich für ein verfrühtes Abendessen.







An den Nebentischen gab es nur ein Thema: den Sonnenuntergang in Finisterre, der als Symbol für den Neubeginn nach der Pilgerreise gesehen wird. So viele sprachen darüber wie und wann sie hinauf zum Kap fahren oder gehen würden, dass wir uns entschieden den Sonnenuntergang von einer anderen Stelle zu erleben: vom Praia da Mar de Fora, bekannt auch als der "Hippie-Strand". Dorthin waren es von unserer Pension auch nur wenige Gehminuten.




Der Weg hinunter, der Strand selbst und die Atmosphäre dort waren unglaublich schön, aber nichts war vergleichbar mit dem atemberaubenden Sonnenuntergang. Schon alleine deswegen sollte man eine Nacht in Finisterre unbedingt einplanen ♥











Begeistert von dem eben erlebten Naturspektakel nutzten wir die verbleibende Helligkeit für unseren Weg zurück zur Pension...




... genossen noch kurz den Blick auf Finisterre bei Nacht und fielen ins Bett. Was für ein traumhafter Tag ♥




Hier nochmals die Etappe ans Ende der Welt:




Weiter zu Etappe 43: Von Finisterre nach Muxía

Kommentare

  1. danke für das mitreisen-lassen!
    caterina

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    1. Bitte gerne! Drei (kurze) Tage kommen noch, wir konnten/wollten einfach nicht aufhören ;-)

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    2. dem dank schließe ich mich an.

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  2. Habt ihr im Blog bereits etwas geschrieben über Erfahrungen mit ebike sind Fernreisen? Gruß Hans

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    1. Da wir ohne E-Bike unterwegs sind, sind wir da wohl leider keine große Hilfe. Ich hatte zwar einmal eines, das ist aber doch schon ein paar Jährchen her und die einzigen Radreisen, die ich damit unternommen habe, waren in Österreich und Norditalien, also keine wirklichen Fernreisen. Liebe Grüße, Julia

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