Ans Ende der Welt - Etappe 30: Von Estella nach Logroño





Weiter gets! Nein, das ist kein Schreibfehler, unsere Navi-Stimme motivierte uns jeden Morgen, wenn wir die Tour fortsetzten, mit einem netten "Weiter geht's!", verschluckt dabei aber das H ;-)



Kurz nach Estella folgten wir dem Jakobsweg zum ehemaligen Benediktinerkloster Santa María la Real de Irache, wo wir eine ganz besondere Sehenswürdigkeit besuchen wollten...





... den "Fuente del Vino", der Weinbrunnen des Weinguts Bodegas Irache, wo sich die vorbeikommenden Pilger ein Schlückchen Rotwein (oder auch Wasser) genehmigen dürfen :-)





Gleich daneben kann man auch ein Weinmuseum besichtigen und den einen oder anderen Wein kaufen. Jedenfalls wenn man nicht mit dem Fahrrad dort ist und ein bisschen mehr Platz in seinen Taschen hat.




Den ganzen Tag über freuten wir uns über schöne Landschaft, Weinbaugebiete, hübsche Dörfer und fanden mittlerweile auch alle paar Kilometer geöffnete Supermärkte, Cafés oder Restaurants. Die Zeiten, in denen wir morgens unsere Vorräte für den ganzen Tag besorgen mussten, waren hier am Camino Francés endgültig vorbei! Daher entschieden wir uns auch ab sofort auf den täglichen Großeinkauf zu verzichten. Bis auf eine kleine Ration an "Notfallkuchen", versteht sich ;-)




Zur Mittagszeit machten wir einen kleinen Abstecher in das hübsche Städtchen Los Arcos und besuchten die Kirche Santa María.







Gegenüber fanden wir eine kleine Parkbank für unsere Mittagsjause und hatten nette Gesellschaft von Ralf und Ecki aus Deutschland, die mit ihren Fahrrädern in Pamplona gestartet und natürlich auch auf dem Weg nach Santiago de Compostela waren. Hier braucht man eigentlich niemanden mehr zu fragen, welches Ziel er hat ;-)




In der Nachmittagshitze fuhren wir weiter durch die hügelige Landschaft...








... bis wir einen ersten Blick auf Logroño erhaschen konnten! Genug für heute!




Bevor wir den Campingplatz ansteuerten, spazierten wir noch kurz durch die Stadt Logroño, besuchten die Kirche Santiago el Real...





... den Pilgerbrunnen ...




... holten uns ein riesiges Eis zur Erfrischung und spazierten noch zur Kathedrale Santa María de la Redonda.





Auf dem Campingplatz La Playa bekamen wir einen hübschen Zeltplatz zugewiesen und lernten zwei weitere Radfahrer kennen: Margy und Lindsay, ein Pärchen aus Australien, das immer wieder gerne nach Spanien reist um hier zu radeln. Als ein Donnergrollen aus der Ferne immer lauter wurde und die ersten Regentropfen auf uns fielen, begaben wir uns in unser Zelt. Gerade noch rechtzeitig, denn mit einem Schlag schüttete es wie aus Kübeln. Erst fanden wir das nicht weiter tragisch, immerhin hatte unser Zelt schon das eine oder andere Gewitter überstanden, doch plötzlich begannen unsere Schuhe im Vorzelt herumzuschwimmen. Scheinbar hatten wir unser Zelt in einer Grube aufgestellt, in der sich nun das Regenwasser zum See bildete! Oder jedenfalls dachten wir das, sehen konnten wir im geschlossenen Zelt immerhin nichts. Also lagen wir da, merkten wie das aufsteigende Wasser unser Zelt langsam in ein Wasserbett verwandelte und starrten gespannt auf den Wasserpegel unter unseren herumschwimmenden Schuhen. Immer wieder gab es in der Ferne aufgeregte spanische Stimmen und sogar Sirenen zu hören. Eine wahre Geduldsprobe in dem Zelt zu verweilen und zu warten! Aber was sonst tun? Aus dem Zelt kriechen und riskieren, dass dabei das Zeltinnere geflutet und unser ganzes Zeug nass wird? Und wir dabei auch? Endlich schien der Regen nachzulassen und wir warteten und warteten und warteten und warteten, bis auch die Pfütze unter unserem Zelt wieder zurückging um endlich einen Blick nach draußen riskieren zu können. Wie sich herausgestellt hatte, stand unser Zelt gar nicht in einer Grube - der ganze Campingplatz stand knöcheltief unter Wasser!




Hier nochmals die Strecke von Estella nach Logroño:




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