Ans Ende der Welt - Zurück nach Santiago de Compostela

Der Vollständigkeit halber ein kurzer Bericht und ein paar Fotos von unserem Weg von Muxía zurück nach Santiago de Compostela:




Nachdem wir uns vom Atlantik - und von Muxía - verabschiedet hatten und unsere Fahrräder wieder in Richtung Santiago de Compostela lenkten, radelten wir nun erstmals seit Reisebeginn in Richtung Osten. Was für ein komisches Gefühl! Einerseits stand die Sonne plötzlich rechts von uns, andererseits radelten wir nun gegen den Pilgerstrom. Die meisten Pilger beenden ihre Pilgerreise in Finisterre oder Muxía und fahren mit dem Bus zurück nach Santiago de Compostela. Statt "Buen Camino" hörten wir von den entgegenkommenden Pilgern nun des Öfteren "Congratulations!", was uns einmal mehr daran erinnerte, dass unsere Reise sich nun endgültig dem Ende zuneigte.






Wieder teilten wir die Etappe in zwei kürzere Etappen und übernachteten in der Casa de Bola. Das Haus aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde liebevoll renoviert und ist in eine wunderschöne Pension verwandelt worden. Überall im Haus konnte man historische Wandbilder und gestickte Mustertücher der Familie bewundern. Das beste war aber ein äußerst bemühter und freundlicher Hotelbesitzer, der nicht nur Pilger vom Jakobsweg holt und wieder hinbringt, er brachte uns sogar köstliche gefüllte Bocatas zum Abendessen. Eigentlich wollten wir diese ja selbst holen fahren, aber er meinte wir wären schon genug geradelt.











Von Negreira nach Santiago de Compostela waren es nur noch gut 20 Kilometer. Auch bei unserer zweiten Ankunft in Santiago de Compostela führte der erste Weg zur Kathedrale.




Dort stoppten wir auch endgültig unseren Tacho. Ein wenig mehr als die geplanten 3.000 Kilometer sind es dann doch geworden: 3.240 Kilometer.




Gleich neben dem Pilgerbüro gibt es eine Postfiliale, die sich auf den Transport von Trekkingrucksäcken und Fahrrädern spezialisiert hat. Schon vorab hatten wir mehrere Berichte gehört, wonach dies der unkomplizierteste Weg wäre Fahrräder nach Hause zu schicken. Beim Betreten der Filiale meinte die Postbeamtin trocken: "Nein, nach Österreich versenden wir nicht." Das stellte sich zwar als Scherz heraus, aber einen kleinen Schreckmoment bescherte sie uns trotzdem damit. Schließlich wussten wir, dass spanische und französische Züge mit Fahrrädern selten Freude zeigen und sahen uns schon die ganze Strecke wieder zurückradeln ;-)




Unsere braven Fahrräder wurden zum Teil auseinander genommen, die Luft aus den Reifen gelassen und gemeinsam mit einem Großteil unserer Ausrüstung in riesige Kartons verpackt. Als wir die Postfiliale verließen, hatte jeder von uns gerade nur noch eine halb gefüllte Satteltasche mit dem Nötigsten und die Lenkertasche. Ein komisches Gefühl so ohne Gepäck durch die Stadt zu spazieren!




Unweit vom Zentrum bezogen wir für zwei Nächte ein kleines Zimmer in der Pension Airiños Aires und hatten nun nur noch einen weiteren Tag bis zu unserem Rückflug. Diesen verbrachten wir mit Sightseeing, der Jagd nach Souveniers und zum letzten Mal kümmerten wir uns auch um ein wenig Handwäsche. Immerhin wollten wir verhindern, dass die Sitznachbarn im Flugzeug zu sehr leiden müssen ;-)






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