Tour Around Austria 2022 - Teil 1: Nach Kroatien
Mit der Idee der Österreichumrundung waren die Reisevorbereitungen quasi abgeschlossen: die genauere Streckenplanung folgte wie immer erst unterwegs, die Reiseräder benötigten heuer nur einen kleinen Vorab-Check und unsere Ausrüstung wurde lediglich um dünnere und leichtere Sommerschlafsäcke erweitert. Waren wir in den letzten Jahren doch meist erst im späten Sommer oder Herbst unterwegs, fanden wir unsere kuschligen Daunenschlafsäcke für eine Tour im Hochsommer dann doch ein wenig übertrieben 😉
Tag 1: Auf gut bekanntem Weg nach Bad Radkersburg (18. Juli 2022)
Als erstes Ziel unserer diesjährigen Reise hatten wir uns einen ganz besonderen Punkt ausgesucht: die Mur-Drau-Mündung nahe Legrad. In den letzten Jahren standen wir schon einige Male an den Ursprüngen unserer beiden Heimatflüsse, nun wollten wir auch den Zusammenfluss von Mur und Drau besuchen. Oder wie Walter es ausdrückte: "Da müssen wir hin, der Ort ist ja quasi ein Sinnbild für unsere Beziehung!" ❤
Damit war zwar ein kleiner Umweg verbunden, unsere Reiseroute wurde aber auch um einen Kurzbesuch von einem weiteren Land erweitert: Kroatien. Diese Entscheidung hatte nur einen Haken: damit starteten wir schon wieder am Murradweg und radelten schon wieder nach Bad Radkersburg. Was vorab doch für ein wenig Diskussionsstoff sorgte: die Strecke mit dem Zug abkürzen, eine andere Route durchs oststeirische Hügelland wählen (was aber auch nicht mehr allzu viel Neues bietet...) oder einfach Augen zu und durch? Schließlich einigten wir uns darauf, dass wir nun noch ein aller-aller-letztes Mal heuer am Murradweg von Graz nach Bad Radkersburg radeln würden. Und sollten wir auf dem Rückweg unserer Österreichumrundung wieder hier landen, würden wir die Strecke aber wirklich mit dem Zug abkürzen. Spoiler: Auch am Ende einer Radreise fühlt sich das einfach nicht richtig an 😉
Im Nachhinein genossen wir den ersten Tag aber trotz der uns gut bekannten Strecke sehr. Immerhin ist gerade der Anfang einer Radreise so vollgepackt von Vorfreude, dass die Strecke an sich ohnehin keine große Rolle spielt. Außerdem hatten wir ein kleines Entspannungsprogramm im Gepäck: im Goodie-Bag der diesjährigen Tour de Mur waren wieder Gutscheine für die Therme Bad Radkersburg zu finden, die wir diesmal auch wirklich einlösten (sonst sind wir bei sowas leider eher von der vergesslichen Sorte...). Also spulten wir die knapp 90 Kilometer ab, machten Pausen an den üblichen Plätze, kamen am frühen Nachmittag in Bad Radkersburg an, schlugen am Thermencamping unser Zelt auf und verbrachten den restlichen Tag gleich nebenan in der Parktherme.
Tag 2: Entlang von Mur und Drau nach Kroatien (19. Juli 2022)
Nach dem Entspannungstag in der Therme und einem Frühstück in der Kurkonditorei fehlten uns nun nur noch wenige Meter zur österreichisch-slowenischen Grenzbrücke und schon radelten wir durch Slowenien. Wenn auch nur sehr kurz, gerade einmal 35 Kilometer folgten wir dem Murradweg auf der rechten Murseite bis nach Razkrižje, ehe wir Slowenien auch schon wieder für Kroatien verließen. Ein genaueres Kennenlernen unseres ersten Nachbarlandes hoben wir uns für das Ende unserer Österreichumrundung auf.
Mit Kroatien besuchten wir das einzige Nicht-Nachbarland auf unserer diesjährigen Radreise. Der Murradweg führt hier wieder auf einer Uferseite zusammen und folgt erst der Markierung R12 und schließlich wieder - wie in Österreich - R2. Die Mur bekommt man hier allerdings nur selten zu sehen. Weswegen wir doch irgendwann zum nur noch knapp entfernten Drauradweg wechselten. Immerhin wirkte es auf der Karte so, als würde dieser direkt am Fluss entlangführen. Was prinzipiell ja auch stimmt, allerdings versteckt sich die Drau hier hinter einem riesigen Staudamm, dem wir nun für einige laaaangweilige Kilometer folgten. Erst kurz vor Legrad tauschten wir die endlose Gerade wieder gegen eine idyllischere Schotterpiste mit teilweise handgroßen Steinen. Und auch wenn diese Strecke für unsere Reiseräder keine große Herausforderung zu sein schien, taten uns eben diese mit unserem Systemgewicht auf der Strecke doch ein wenig leid 😅
Umso glücklicher waren wir, als wir endlich in Legrad ankamen, einem äußerst hübschen Ort nahe der kroatisch-ungarischen Grenze und auch nah der Mur-Drau-Mündung. Schon vorab hatten wir uns dort ein Zimmer in der Pension Legradanka reserviert und staunten nicht schlecht, als sich das zugehörige Restaurant Fakin als Gault&Millau und Falstaff prämiertes Restaurant entpuppte. Und nachdem unsere Sorgen bezüglich einer nicht vorhandenen passenden Garderobe vom Servicepersonal verstreut wurden, ließen wir uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen ❤
Und falls jemand von euch nicht die ganze Strecke dorthin radeln oder sich den Rückweg sparen möchte, gibt es übrigens auch die Möglichkeit sich vom Bahnhof abholen oder mit dem Taxi nach Bad Radkersburg zurückbringen zu lassen. Wurde uns jedenfalls so erzählt 😉
Tag 3: Zur Mur-Drau-Mündung und weiter nach Ungarn (20. Juli 2022)
Nun wurde es höchste Zeit den Ort zu besuchen, für den wir eigentlich hierher geradelt waren. Ein paar wenige Kilometer über groben Schotter und Kies führen gut ausgeschildert zur "Ušće Mure u Dravu", der Mur-Drau-Mündung. Ein wunderschöner Fleck Natur inmitten eines ruhigen Wäldchens mit einem Flussstrand voller Muscheln ... und einem neu erbauten Rastplatz mit gut ausgestatteter Radservicestation und induktiver Handy-Ladestation. Mitten im Nichts. Was für ein skurriler Kontrast 😉
Flussaufwärts ging es wieder zurück, diesmal blieben wir auch meist direkt am Murradweg entlang der Grenze. Kurz vor der kroatisch-ungarischen Grenze zeigte das Thermometer erstmals über 40°C. Temperaturen, an die wir uns in den nächsten Tagen noch gewöhnen würden...
weiter zu Teil 2: Ungarn
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