Tour Around Austria 2022 - Teil 3: Slowakei


Beim Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei konnten wir unser Ziel des Tages bereits sehen: Bratislava. Statt auf direktem Weg am Iron Curtain Trail dorthin zu radeln, fuhren wir ein Stück querfeldein Richtung Donau, über die unscheinbare ungarisch-slowakische Grenze und folgten nun dem Donauradweg EuroVelo6 weiter. Von der Donau ist dort allerdings nicht viel zu sehen, sie versteckt sich meist hinter einem großen Damm. Statt der geraden Strecke durch endlose Felder ging es nun also auf einer mindestens genauso gerade aus verlaufenden Strecke entlang eines Damms, aber immerhin auf einem außergewöhnlich breiten Radweg. 





Über die Starý most, die Alte Brücke, ging es in die Altstadt von Bratislava. Die markante Eisenbrücke wurde 2016 neu eröffnet und bietet Fußgängern und Radfahrern auf beiden Seiten der Straßenbahnschienen einen breiten Weg. Auch sonst haben Fußgänger und Radfahrer in Bratislava wirklich viel Platz: die Altstadt ist größtenteils autofrei! 





Auf unserer Radreise 2017 am Donauradweg von Passau nach Bratislava besuchten wir die slowakische Hauptstadt nur kurz und waren dennoch so begeistert, dass wir diesmal unbedingt hier übernachten wollten. Und fanden ein Zimmer direkt in der Altstadt im Hotel & Garden Beigli, ein liebevoll restauriertes Gebäude innerhalb der alten Stadtmauer mit einem wunderschönen versteckten Garten im Innenhof des Hotels.





Wir genossen einen gemütlichen Altstadtspaziergang und kehrten zum Abendessen ins Flagship Restaurant ein. Ursprünglich handelte es sich bei dem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert um ein Kloster der Barmherzigen Brüder, dann Krankenhaus, später sogar Kino und nun findet man hier ein Restaurant mit eigener Brauerei und einer Speisekarte voller regionaler Köstlichkeiten. Unsere Wahl fiel auf Bryndzové Halušky, eine Art Spätzle aus Erdäpfelteig mit Käse und Grammeln und als Nachspeise auch noch Bratislavské rožky, Kipferl mit Mohn- und Nussfülle. Und natürlich Bier aus der hauseigenen Brauerei 😉





Tag 8: Entlang von Donau und March (25. Juli 2022)



Am uns bereits bekannten Abschnitt des Donauradweges ging es von Bratislava nach Devin. Überraschenderweise hat sich dort seit unserem letzten Besuch 2017 aber so einiges getan. Der Straßenbelag des Radwegs hat sich teilweise verbessert, so manche Häuser am Weg wurden renoviert oder sind gerade dabei renoviert zu werden und vereinzelt entstehen hier wohl auch neue Pensionen und Unterkünfte. Und auch um die Burgruine Devin, die beim Zusammenfluss von March und Donau zu finden ist, sieht nun alles ein wenig gepflegter aus. Eine Veränderung, die wir an großen Radwegen in den letzten Jahren schon mehrmals bemerkt haben. Radreisen boomen - und verändern auch die abgelegenen Plätze ❤






Für uns ging es nun wieder am Iron Curtain Trail weiter, der entlang der March durch die wunderschöne Auenlandschaft führt. Kilometerlang radelten wir durch die pure Natur und hatten schon lange keine Menschenseele mehr gesehen. Als wir am Radweg plötzlich eine rote Katze sahen, lag der Gedanke nahe, dass doch irgendwo eine Ortschaft oder Siedlung versteckt sein musste - da drehte sich die Katze um und entpuppte sich als Fuchs, der dort seelenruhig am Radweg dahinspazierte und von unserer Anwesenheit mindestens genauso überrascht schien, wie wir von seiner. Und noch ehe einer von uns sein Handy zücken konnte, war er auch schon wieder im Wald verschwunden ❤





So sehr wir diese Idylle durch das Naturschutzgebiet auch genossen, zog es und dann doch wieder auf besiedeltere Gebiete. Vor allem, weil wir uns schön langsam wieder auf die Suche nach einem Mittagssnack begeben wollten und die Chancen abseits des Naturschutzparks größer vermuteten. Weswegen wir in Angern an der March mit der Autofähre wieder auf die andere Seite der March wechselten. Und die Slowakei damit auch schon wieder hinter uns ließen. 





Nun ging es also wieder ein Stück durch Österreich, genauer gesagt durch Niederösterreich. Erst ewig geradeaus an einer Bahnstrecke entlang, wieder ewig geradeaus durch Felder und schließlich endlich hinauf zur Sierndorfer Kellergasse. Die Weinkeller waren aufgrund der frühen Stunde alle geschlossen, aber immerhin fanden wir ein schattiges Rastplätzchen mit erfrischendem Trinkwasserbrunnen. Und trafen sogar ein anderes Radreisepärchen aus Polen, die in entgegengesetzter Richtung zum Balaton und weiter nach Kroatien unterwegs waren. 





Kurz vor Hohenau folgten wir einem Hinweisschild zum Beobachtungsturm Hohenau, von wo man die vielen Vogel- und Amphibienarten beobachten kann, die in den Teichen der ehemaligen Zuckerfabrik ein neues Zuhause für sich entdeckt haben. Die Bäume auf dem kommenden Foto zeigen ein weiteres Highlight: wir radelten mit einer ordentlichen Portion Rückenwind!





Und als wäre Rückenwind nicht schon motivierend genug, bemerkten wir auch endlich wieder eine landschaftliche Veränderung. Erste Hügel versprachen, dass wir die endlosen Weiten der letzten Tage nun hoffentlich bald hinter uns lassen würden. Und auch Niederösterreich verließen wir schon wieder - jedenfalls für diesen Tag 😉 - und radelten in unser nächstes Nachbarland weiter: Tschechien.





weiter zu Teil 4: Tschechien

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