30. Tour de Mur 2022
Bevor wir mit Geschichten von unserer diesjährigen Radreise starten, schulden wir euch doch tatsächlich noch den Bericht über die diesjährige Tour de Mur, die nach zweijähriger Coronapause heuer endlich wieder offiziell stattfinden konnte. Von St. Michael im Lungau nach Bad Radkersburg in 3 Tagen und das nun bereits zum 30. Mal ❤
Für uns bereits die fünfte Tour de Mur: dreimal bei der offiziellen Veranstaltung und zweimal im Alleingang während der Coronapause. Wenn wir gedacht hatten, dass die Strecke nichts Neues mehr für uns bereit hielt, hatten wir uns aber geirrt: statt in Fohnsdorf endete die erste Etappe erst im 7 km weiter entfernten Sportzentrum Zeltweg, wodurch der höhenmeterreichste erste Tag durch weitere Kilometer verlängert wurde. Vor allem, wenn man auch wieder zurückradeln muss, weil man sich bereits in Fohnsdorf ein Zimmer reserviert hat...
Und auch bei den Labestationen gab es ein paar Änderungen, so wurden die in Leoben und Fluttendorf gestrichen, dafür gab es angeblich eine weitere kurz vor Graz am Gelände der Sappi. Aber dazu später mehr...
Tag 1: Von St. Michael im Lungau nach Zeltweg und zurück nach Fohnsdorf
7 Uhr
St. Michael im Lungau
Statt mit dem Tour de Mur Bus, der um 3.45 Uhr früh am Grazer Hauptbahnhof startet und direkt zum Start fährt, fuhren wir auch heuer wieder bereits am Nachmittag zuvor mit Bacher Reisen ins Lungau. Unweit der Talstation der Sonnenbahn in St. Michael im Lungau übernachteten wir in einer kleinen Pension, starteten gut ausgeschlafen in den Tag, waren dadurch auch schon relativ früh beim Startpunkt und genossen dort den Trubel der ankommenden Radler und die Aufbruchsstimmung.
Von den drei Tour de Mur Tagen ist der erste landschaftlich der schönste. Den allerschönsten Teil lässt die offizielle Veranstaltung allerdings aus, nämlich den Weg vom Murursprung nach Muhr, den wir in den letzten beiden Jahren zuvor drangehängt hatten. Hätten wir heuer vielleicht auch wieder machen sollen, immerhin hätten wir den Murursprung heuer sogar erstmals schneefrei erleben können!
9 Uhr
Labestation in Predlitz
Mit Predlitz hatten wir das Salzburger Land auch schon wieder verlassen und radelten nun wieder durch die Steiermark 💚
10.15 Uhr
St. Georgen ob Murau
Am Fuße des Kreischbergs dampfte bereits die Murtalbahn vor sich hin, die eigens für die Teilnehmer der Tour de Mur nach Unzmarkt fährt und ihnen somit 37 km erspart. Abgesehen davon, dass wir nicht auf die Abfahrt um 12 Uhr warten wollten, kam für uns die Fahrt mit der Bahn aber ohnehin noch nie in Frage.
11 Uhr
Labestation in Murau
Unserer Meinung nach die beste Labestation der Tour de Mur, was vor allem an der Auswahl an verschiedenen Aufstrichbroten liegt, die es zusätzlich zum üblichen Snack-Angebot gibt. Wenn es dort auch noch Murelli gäbe, würden wir möglicherweise gar nicht weiterradeln! 😉
Ausblicke auf blühende Mohnfelder und in der Mur kneippende Kühe, immer wieder nette Gespräche mit anderen Radlern und die weitere Strecke verging wie im Flug.
13 Uhr
Labestation in Unzmarkt
Die letzte Labestation des ersten Tages. Allzu lange hielten wir uns dort allerdings nicht auf, immerhin ließen die Wolken im Hintergrund schon erahnen, was uns auf den restlichen Kilometern erwarten würde.
Aber wenn wir in den letzten Jahren etwas lernen durften, dann, dass eine Tour de Mur ohne Regen gar keine richtige Tour de Mur ist. Und im Vergleich zum Gewitter bei der Tour de Mur 2019 war dies ohnehin nur ein leichtes Nieseln 😉
Durch die Verlegung des Etappenziels von Fohnsdorf nach Zeltweg wichen wir ab Judenburg vom bisher gewohnten Weg ab und folgten der neuen Markierung, die uns perfekt ausgeschildert zum Ziel brachte. Auch wenn der gewählte Schotterweg kurz vor Zeltweg nach dem ganzen Regen doch ein wenig abenteuerlich wirkte.
15 Uhr
Zeltweg
15 Uhr. Dass wir bereits so früh in Zeltweg ankamen, überraschte uns genauso wie die aufgezeichnete Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km/h. Die Tour de Mur kratzt doch tatsächlich immer wieder an unserem Image als Trödeltanten. Wir holten uns den verdienten Stempel, gaben unsere Fahrräder am bewachten Parkplatz ab (immer wieder ein großartiges Service!) und dann durften wir uns auch schon über den üblichen Nudelteller freuen. Und über ein trockenes Platzerl während eines weiteren Gewitters.
Für uns war der (Radl-)Tag damit aber noch nicht zu Ende, immerhin mussten wir wieder zurück nach Fohnsdorf, wo wir im Hotel Fohnsdorf wieder ein Zimmer für uns reserviert hatten.
Tag 2: Von Fohnsdorf nach Graz
6.30 Uhr
Fohnsdorf
Statt das Frühstücksangebot der Tour de Mur beim Sportzentrum Zeltweg zu nutzen, machten wir es uns noch ein wenig im Hotel Fohnsdorf gemütlich und freuten uns dort über das tolle Frühstücksbuffet. Dafür nimmt man die Mehr-Kilometer doch wirklich gerne in Kauf ♥
Die zweite Etappe der Tour de Mur ist kilometermäßig die längste der drei und unserer Meinung nach auch die anspruchsvollste Strecke, was aber weniger an den knapp 125 Kilometern und 500 Höhenmetern liegt, sondern eher an der Landschaft: der Murradweg verläuft hier oft fern der Mur, meist auch entlang von größeren Straßen oder an Eisenbahnstrecken und das Panorama ist einfach nicht mehr so schön wie am Tag zuvor.
9.15 Uhr
Labestation in St. Stefan ob Leoben
In St. Michael in der Obersteiermark entfernt sich der Murradweg endlich wieder von großen Straßen und führt vorwiegend ruhig bis nach Leoben, wo es die Jahre zuvor noch eine weitere Labestation gab. Wegen der Nähe zu den anderen beiden Labestationen in St. Stefan ob Leoben und Bruck an der Mur ging diese aber auch nicht wirklich ab.
11.15 Uhr
Labestation in Bruck an der Mur
Von Bruck an der Mur nach Graz könnten wir mittlerweile wahrscheinlich im Schlaf fahren, schließlich ist der Murradweg auf sehr vielen Reisen und Touren unser Weg raus oder zurück nach Graz. Die Strecke führt hier meist entlang der S-Bahn, die hier auch einige nutzen, um sich weitere Kilometer oder Höhenmeter zu sparen. Oder weil sie schlicht und einfach bei irgendeiner Einkehrmöglichkeit "die Zeit übersehen" 😉
14 Uhr
Labestation in Frohnleiten
Ab Frohnleiten führt der Murradweg auf beiden Seiten der Mur weiter: am linken Murufer erwarten einen weniger Kilometer und weniger Höhenmeter, dafür ist der Weg am rechten Murufer einfach ruhiger und schöner. Diesmal wurde uns die Entscheidung von der Tour de Mur Crew abgenommen, die offizielle Route führte entlang der einfacheren Strecke über Gratkorn. Wo es am neu eröffneten Radweg durch das Sappi Gelände theoretisch sogar eine weitere Labestation gegeben hätte. Diesen neuen Radweg oder die Abzweigung dorthin haben wir aber irgendwie übersehen und fuhren einfach die uns gut bekannte Strecke durch den Ortskern von Gratkorn. Und alle radelten natürlich brav hinter uns her 😂
16 Uhr
Graz
Ankunft in Graz und wieder das übliche Programm: Stempel abholen, Goodie-Sackerl auch gleich mitnehmen*, Fahrräder abgeben, Nudeln essen und mit Gleichgesinnten tratschen bis die bewachte Fahrradgarage zusperrt 😍
*hätte uns doch eigentlich schon die letzten Jahre einfallen können: wenn wir das Goodie-Bag bereits in Graz abholen, müssen wir dieses nicht von Bad Radkersburg wieder heimschleppen. Vor allem, weil darin auch immer ein zerbrechliches Trinkglas zu finden ist...
Tag 3: Von Graz nach Bad Radkersburg
7.30 Uhr
Graz
Der dritte und letzte Tag startete mit Frühstück zuhause. Kurz hatten wir noch überlegt zurück zum offiziellen Startpunkt in der Grazer Innenstadt zu radeln und dort zu frühstücken, entschieden uns dann aber für die hausgemachte Variante. Ohne Anstellen! Und mit Eierspeis! 😉
Die letzte offizielle Etappe der Tour de Mur ist die einfachste der drei Touren: 90 äußerst flache Kilometer führen von Graz nach Bad Radkersburg. Diesmal waren wir wieder mit vollem Gepäck und Campingausrüstung unterwegs, schließlich hatten wir geplant in Bad Radkersburg zu übernachten und am nächsten Tag wieder nach Graz zurück zu radeln: die "Tour de Mur Re-Tour".
9.30 Uhr
Labestation in Bachsdorf
Ebenso wie die Strecke von Bruck an der Mur nach Graz kennen wir die Strecke von Graz nach Bad Radkersburg mittlerweile wirklich schon auswendig. Und wir könnten uns vorstellen, dass unseren Lesern beim Anblick der folgenden Fotos und Sehenswürdigkeiten auch schon das eine oder andere recht bekannt vorkommt. In diesem Fall müsst ihr jetzt ganz stark sein: ihr werdet diesen Abschnitt des Murradwegs hier in nächster Zeit noch öfter zu sehen bekommen 😉
11.30 Uhr
Labestation bei der Schiffsmühle Mureck
12 Uhr
Murturm Gosdorf
13 Uhr
Fluttendorf
13 Uhr und wir waren nur noch wenige Kilometer von Bad Radkersburg entfernt. Und somit wirklich viel zu früh! Da trifft es sich doch hervorragend, wenn man bekannte Gesichter trifft und gemeinsam zum Sommerspritzer einkehrt ❤
Der Sommerspritzer, den wir wegen der Hitze übrigens länger und intensiver spürten als geplant. Und was sollen wir sagen: die letzten, sonst doch eher langweiligen Kilometer nach Bad Radkersburg waren so lustig wie noch nie zuvor.
15 Uhr
Bad Radkersburg
Nach drei Tagen trudelten wir in Bad Radkersburg ein, bogen kurz zum Campingplatz der Parktherme ab, stellten unser Zelt auf und ließen den Nachmittag bzw. Abend schließlich beim Pannonischen Altstadtfest in Bad Radkersburg ausklingen. Mit vielen (Radl-)Gesprächen, Schnitzelsemmeln, Prekmurska Gibanica und Heckenklescher 😋
Tag 4: Tour de Mur Re-Tour
8 Uhr
Bad Radkersburg
Nachdem wir diesmal weder Labestationen noch Stempel noch Nudeln jagen mussten, stand uns ein äußerst entspannter Radltag bevor. Den wir gleich einmal mit einem herrlichen Sonntagsfrühstück in der Kurkonditorei starteten ❤
Noch eine kleine Runde durch die Altstadt, vorbei am Puchhaus, durch den Kurpark und schon ging es auf gleichem Weg wieder zurück nach Hause.
Der Murradweg zeigte sich nun wieder sehr verlassen, aber immerhin durften wir uns den ganzen Tag über eine ordentliche Portion Rückenwind freuen.
11 Uhr
Schiffsmühle Mureck
Den Murturm ließen wir diesmal aus, aber bei der Schiffsmühle kehrten wir trotzdem kurz ein: im Restaurant statt bei der Labestation und mit Kaffee statt mit Energy-Drink.
Anders als in den Tagen zuvor fuhren wir nun nicht einfach an all unseren Lieblingsplätzen vorbei und nutzten das eine oder andere schattige Platzerl entlang der Strecke für eine kleine Pause = Genussradler-Trödel-Modus 😉
14 Uhr
Wildon
Temperaturen um die 36°C veranlassten uns zu einer weiteren kleinen Pause mit Eiskaffee beim Wildoner Badesee. Im Nachhinein kommen uns diese Temperaturen übrigens gar nicht mehr so wild vor, zeigte das Thermometer auf unserer diesjährigen Radreise doch noch ganz andere Temperaturen, aber dazu bald mehr...
15.30 Uhr
Graz
Graz in Sicht! Und obwohl die Strecke zwischen Graz und Bad Radkersburg mittlerweile doch eher langweilig für uns ist, würde es sich einfach nicht komplett anfühlen, wenn wir diese mit Zug oder Bus abkürzen. Also an dieser Stelle ein Aufruf an alle Tour de Mur Radler aus Graz: nächstes Jahr würden wir uns sehr über ein wenig Gesellschaft bei unserer Tour de Mur Re-Tour freuen!
Damit endete das diesjährige Tour de Mur Wochenende. 4 Tage, 440 Kilometer und 1.620 Höhenmeter waren wir diesmal unterwegs, haben wieder sehr nette neue Bekanntschaften gemacht, konnten einem Radler mit unserer Mini-Luftpumpe aus der Patsche bzw. mit dem Patschen helfen (Ha! Schneller als das Service-Team! 😉) und haben die Tage im Radlertross wieder sehr genossen ❤
Und hier noch einmal die gesamte Strecke zum virtuellen Mitradeln:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Mit der Nutzung des Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.