Österreichreise Tag 7: Über den Gscheidpass nach Mariazell


 

Mit Gewitter ins Zelt und bei Sonnenschein aus dem Zelt raus. Quasi das Motto unserer diesjährigen Radreise. Aber: besser als umgekehrt 😉




Wir setzten unseren Weg am Traisentalradweg fort und kamen bald zum Zisterzienserstift Lilienfeld, die größte mittelalterliche Klosteranlage Österreichs und wichtige Pilgerstation auf der Via Sacra, dem alten Pilgerweg von Wien nach Mariazell.


 


Entlang der Traisen ging es weiter bis Hohenberg, wo uns ein nahegelegenes Café und die Aussicht auf ein zweites Frühstück vom Radweg lockte. Das Café Schuh verdankt seinen eigentümlichen Namen der vorherigen Nutzung als Schuhgeschäft, woran noch einige Fotos an den Wänden erinnern. Und ein Keks in Schuhform 😉


 


Auf den weiteren Kilometern radelten wir erst noch recht gemütlich bergauf, bis es schließlich mit Steigungen von bis zu 13% rauf auf den Kernhofer Gscheid ging. Trotzdem ist der Gscheidpass einer der gemütlichsten Passstraßen, immerhin darf man dafür auf einem eigenen Radweg strampeln. Gscheid!


   


Kurz nach der Passhöhe kehrten wir zur erfrischenden Belohnung im Gschoadwirt ein und konnten auch gleich unsere Trinkflaschen wieder auffüllen. Tolles Service: ein Getränkeautomat vor der Tür versorgt einen auch mit Nachschub, wenn der Gasthof geschlossen hat 👍




Eine weitere kleine Pause war eigentlich bei der Wuchtlwirtin geplant, die - wie der Name schon sagt - für ihre frisch gemachten riesigen Wuchtln bekannt ist. Umso größer die Enttäuschung, dass wir dummerweise den Ruhetag erwischt hatten und somit vor verschlossenen Türen standen. Mittlerweile müssen wir leider zugeben, dass wir dafür ein Händchen haben. An den meisten Einkehrmöglichkeiten, von denen wir schon vorab reden, radeln wir an den Ruhetagen vorbei. Vorab planen wollen wir diese Dinge aber trotzdem nicht - gerade diese Überraschungsmomente sind doch das, was Radreisen erst ausmacht. Und außerdem gibt uns das den Grund, die Strecke einfach nochmals zu fahren 😅




Wir folgten der Walster bis zum Hubertussee, der 1906 anlässlich der Silberhochzeit von Margret und Arthur Krupp aufgestaut und nach dem Hl. Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger, benannt wurde. Als begeisterte Jäger residierte die Familie Krupp inmitten des großen Jagdgebiets im Jagdschloss Villa Walstern. Einige Denkmäler und Statuen rund um den See erinnern an das Wirken der Familie Krupp in der Gegend.


 


Auf einer ruhigen Nebenstraße folgten wir der Walster noch weiter durch den Rechengraben...




... bis zum Fuße des Kreuzbergs. Über Serpentinen ging es ein letztes Mal vor Mariazell hinauf und vorbei am "Luckerten Kreuz", einem Bildstock mit Torbogen, durch den dem Volksglauben nach heiratswillige Damen gehen, um einen guten Mann zu bekommen. 




Und schon waren wir in Mariazell, dem wohl bekanntesten und beliebtesten Wallfahrtsort Österreichs.  Zeitgleich mit uns kamen einige Pilgergruppen bei der Basilika an und wie in Santiago de Compostela genossen wir diese Stimmung des Ankommens und der Zufriedenheit wirklich sehr. Weswegen wir unsere Pläne verwarfen: statt zum Campingplatz am Erlaufsee weiterzufahren, blieben wir in Mariazell und bezogen ein Zimmer im Hotel Magnus Klause. Direkt am Hauptplatz und mit Blick auf die Basilika ❤


 


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