Österreichreise Tag 3: Von Hirschwang an der Rax nach Sulz im Wienerwald





Auf gleicher Strecke wie am Tag zuvor ging es auf dem Schwarzatal Radweg wieder zurück. Scheinbar hatten wir am Vortag schon einen Tunnelblick, denn erst diesmal fielen uns einige Sehenswürdigkeiten auf: die Rudolfsvilla in Reichenau an der Rax (in Privatbesitz und daher hinter einem hohen Zaun versteckt), das beeindruckende Schwarzatal-Viadukt und die Jakobsquelle unterhalb des Kirchberges. Letzterer wird seit Jahrhunderten eine heilende Wirkung nachgesagt, allerdings hält einen das Schild "Kein Trinkwasser" davon ab, dieses auch wirklich auszutesten 😉
  

   


Zurück in Gloggnitz blieben wir weiter auf dem Schwarzatal Radweg und folgten somit der Schwarza noch weiter bis Neunkirchen: an der alten Wassermühle vorbei in den Stadtpark und noch eine kleine Runde über den Hauptplatz. 


 


Die kommenden Kilometer kamen wir immer wieder an Hinweisschildern zur "Mollramer Weltachs" vorbei und - neugierig wie wir sind - entschieden wir diesen auch zu folgen. Laut einer Legende führt die Weltachse durch Mollram und das dort aufgestellte Denkmal zeigt die Weltkugel mit der Figur eines Mollramer "Weltachsschmierers" . Und - wie wir gehört haben - ist das Denkmal eventuell interessant für Geocacher 😉




Vorwiegend auf ruhigen Nebenstraßen ging es auf dem Föhrenwald Radwanderweg, dem Radwanderweg Hohe Wand und dem Piestingtalradweg vorbei an Sonnenblumen, durch Getreidefelder und Weingärten, für wenige Kilometer aber auch auf der Begleitstraße der Südautobahn. Hügel auf und Hügel ab - auch wenn es auf den Fotos irgendwie flach wirkt 😉


   


So richtig flach wurde es erst, als wir zum Wiener Neustädter Kanal kamen. Die 65 km lange künstliche Wasserstraße zwischen Wiener Neustadt und Wien wurde 1803 eröffnet und vorwiegend für den Transport von industriellen Waren genutzt. Dort, wo früher Pferde unterwegs waren, die die schmalen Lastenschiffe flussaufwärts zogen, kann man heute gemütlich auf einem Abschnitt des Thermenradweges radeln. Lustig, aber wahr: Anfang des 18. Jahrhunderts gab es sogar Pläne diesen Kanal bis Ödenburg, Győr oder sogar Triest zu verlängern. Wäre dieses Bauvorhaben durch die "kahlen, porösen und aus vielen Höhlungen bestehenden Felsen" damals technisch möglich gewesen, könnten wir heute also Hunderte von Kilometern am Kanal entlang bis nach Triest radeln. Oder paddeln! 🤣


 


Andererseits fühlen sich die kerzengeraden Wege entlang des Kanals auch so schon seeeehr lange an. Für etwas Abwechslung folgten wir Schildern zum Schloss Kottingbrunn. Neben einem Schlossmuseum befinden sich in dem barocken Wasserschloss u.a. das Gemeindeamt von Kottingbrunn und ein Schlossrestaurant. Und gleich davor gibt es im gemütlichen "Tratschcafé" erfrischende Eisbecher 😉 




In Baden bei Wien entschieden wir uns abermals von unserer geplanten Route nach Wien abzuweichen. Statt auf direktem Weg in die Bundeshauptstadt zu rollen, bogen wir Richtung Wienerwald ab. Und standen plötzlich inmitten des Weinbaugebiets der Thermenregion. Nach all den Kilometern entlang des Wiener Neustädter Kanals genossen wir diesen schönen Ausblick so richtig! Auch wenn damit teilweise steile und schmale Schotterwege verbunden waren. 


 
 


Grund für unseren weiteren Umweg war der von uns gewählte Campingplatz in Sulz im Wienerwald. Zwar ist dieser etwa 12 Kilometer (und ein paar Höhenmeter) von der Wiener Stadtgrenze entfernt, dafür ist dieser aber wirklich gemütlich und herrlich ruhig. Naja, abgesehen von Nachbars Hahn, der einen früh morgens aus dem Zelt kräht 😉
Auch hier bekamen wir tierischen Besuch: der schon etwas in die Jahre gekommene Hund der Campingplatzbetreiber kam hin und wieder vorbei um sich nach der Zufriedenheit seiner Campinggäste zu erkundigen. Oder jedenfalls glauben wir das ❤


 


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