Österreichreise Tag 6: Von Krems an der Donau nach Traisen
In der Nacht wurden wir mehrmals von Regenschauern und Gewittern geweckt. Nach all den Jahren und doch schon einigen überstandenen Gewittern machten wir uns in letzter Zeit öfters Gedanken darüber, ob das Material von unserem Zelt irgendwann zu schwächeln beginnen könnte, aber: noch bleiben wir auch bei stärkeren Unwettern trocken 😉
Den Umweg über den Donauradweg hatten wir vorrangig wegen dem Weg durch die Wachau geplant. Bei unserem letzten Besuch konnten wir die Strecke nur komplett verregnet erleben und trotzdem hatte uns die Landschaft damals schon so unglaublich gut gefallen. Umso mehr freuten wir uns diesmal über blauen Himmel und radelten am Donauradweg weiter.
Nur wenige Kilometer später konnten wir vor uns die Burgruine Dürnstein entdecken, die oberhalb der Stadt Dürnstein thront. Obwohl der Donauradweg direkt durch die hübsche Stadt verläuft, gilt hier Radfahrverbot. Verständlich, immerhin teilt man sich den schmalen Weg durch den Ort mit vielen Fußgängern. Die Altstadt ist aber ohnehin viel zu schön, um einfach nur durch die zusausen: historische Gemäuer, gepflasterte Wege und Stift Dürnstein verlocken richtig zum Durchspazieren.
Auch den weiteren Weg kann man wirklich nur als "malerisch" bezeichnen. Der Weg durch die Wachau ist geprägt von schönen Dörfern, historischen Gebäuden, endlosen Weingärten und Alleen von Marillenbäumen. Unsere Erwartungen wurden also keinesfalls enttäuscht und wir bleiben dabei: der Weg zwischen Krems an der Donau und Melk ist für uns der schönste Abschnitt des Donauradwegs. Egal bei welchem Wetter ❤
Spätestens in Spitz an der Donau bekommt man auch noch den passenden Ohrwurm verpasst. Der Donauradweg führt direkt am Hotel Mariandl vorbei, das als Kulisse für österreichische Filmklassiker wie "Mariandl" oder "Hofrat Geiger" bekannt wurde. Neben Restaurant und einigen Zimmern beherbergt das Hotel mittlerweile auch das Gunther Philipp Museum.
Auch oberhalb von Spitz gibt es eine Burgruine zu finden: die Ruine Hinterhaus, eine beeindruckende Burganlage aus dem 13. Jahrhundert. Unterhalb der Burgruine gibt es gleich mehrere Einkehrmöglichkeiten mit Blick auf die Donau (jedenfalls hinter der Bundesstraße 😉) und wir hatten trotz der frühen Stunde Glück: Hick´s Heurigenstadl sperrte gerade auf und versorgte uns mit einem zweiten Frühstück in Form von Apfelstrudel und - eh klar - frischem Marillenkuchen.
Mit Blick auf Stift Melk wechselten wir auf der Melker Donaubrücke auf die andere Donauseite, verabschiedeten uns von Donau und Donauradweg und folgten nun dem Pielachtalradweg weiter.
Anders als am Donauradweg fanden wir am Pielachtalradweg kaum Einkehr- oder Einkaufsmöglichkeiten. Als wir in Markersdorf an der Pielach gerade einen Blick auf die Karte werfen und uns etwas suchen wollten, stand plötzlich ein Radfahrer vor uns und zögerte keine Sekunde um uns zu einem äußerst netten versteckten Lokal am Ufer der Pielach zu begleiten und uns auch noch einen viel schöneren Weg anzusagen, als den, den wir eigentlich geplant hatten. Für einige Kilometer blieben wir noch an der Pielach und strampelten schließlich über Handelberg hinüber ins Traisental.
Auf dem Traisentalradweg fuhren wir weiter durch Wilhelmsburg, wo bis 1997 das berühmte Lilienporzellan produziert wurde. Gegen eine längere Sightseeingtour oder einen Besuch im Geschirrmuseum sprach allerdings die Wettervorhersage, die in naher Zukunft wieder einmal Regenschauer und Gewitter prophezeite.
Also fuhren wir nur noch schnell zum Campingplatz in Traisen, der in Terrassen angelegt von jedem Standplatz einen schönen Blick hinunter ins Traisental versprach, sprich: zum Campingplatz muss man ein paar weitere Höhenmeter in Kauf nehmen. Statt der steilen Auffahrt gibt es für Radfahrer und Fußgänger eine alternative Strecke, die etwas gemächlicher nach oben führt. Oben erwartete uns ein schöner Stellplatz unter alten Obstbäumen, ein großes Begrüßungsgetränk (das dort alle bekommen, die mit dem Fahrrad heraufstrampeln), ein schnelles Abendessen im Café-Bistro und glücklicherweise ein gemütlicher Aufenthaltsraum: statt wieder den ganzen Abend in unserem Mini-Zelt zu sitzen, genossen wir das Gewitter diesmal von dort aus ❤
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Mit der Nutzung des Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.