Österreichrunde - Etappe 10: Von Altaussee nach Irdning





Nach den frostigen nächtlichen Temperaturen freuten wir uns irrsinnig über strahlend blauen Himmel und wärmende Sonnenstrahlen. Auch wenn es einige Zeit und mehrere Tassen Kaffee brauchte bis diese Sonnenstrahlen es auch tatsächlich über die Berge zu unserem Zelt schafften.
Bevor unsere Reise weiterging, holten wir noch schnell nach, wozu wir am Vorabend keine Lust mehr hatten und statteten dem See von Altaussee noch einen kurzen Besuch ab. Abgesehen von uns waren nur wenige Spaziergänger dort am Ufer unterwegs und wir konnten den See am Fuße des Loser so richtig genießen.




Nur wenige Kilometer und kurze Zeit später radelten wir durch Bad Aussee, dem geografischen Mittelpunkt Österreichs. Zahlreiche Villen aus der Gründerzeit zeugen davon, dass der Kurort im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ziel für die "Sommerfrische" von Adel und gehobenem Bürgertum wurde. Auch heute sorgen Bergpanorama, malerische Seen und Feste wie das Narzissenfest noch für steigende Nächtigungszahlen. Für Julia hat Bad Aussee noch eine ganz andere Bedeutung, schließlich gibt es hier noch immer einige tolle Stoffgeschäfte mit Schwerpunkt auf traditionelle Trachtenstoffe (in solchen Situationen ist es wirklich ärgerlich, dass man keine zusätzliche Satteltasche für "Souvenirs" zur Verfügung hat).






Bei einem Spaziergang durch den Kurpark von Bad Aussee gibt es neben dem Mittelpunkt-Stein und dem Erzherzog-Johann-Denkmal eine gigantische Fußgängerbrücke in Form von einem Mercedesstern zu bewundern. Die Brücke befindet sich genau über dem Zusammenfluss der Altausseer Traun und der Grundlseer Traun.




Der Grundlseer Traun folgten wir nun auch wieder weiter stromaufwärts auf einem schönen Radweg, der größtenteils auf Wegen durch den Wald verläuft...





... bis zum Grundlsee, dem größten See der Steiermark. Umringt von Bergen des Toten Gebirges wirkt auch dieser See fast zu schön um wahr zu sein. Auf bzw. neben der Grundlseerstraße radelten wir am Nordufer des Sees entlang.






Kurz vor der Ostbucht kehrten wir im Murbodenhüttl zum zweiten Frühstück ein. Mit Kaffee, Kuchen und Blick auf den See - versteht sich.





Vom Ostufer führt eine geschotterte Straße und ein Spazierweg hinüber zum Toplitzsee, der wegen seinem Aussehen aber auch wegen Verschwörungstheorien über versunkene Schätze irgendwie mystisch wirkt. Wegen den ihn umgebenden Bergwänden kann man den See nicht am Ufer entlangspazieren, der See kann nur mit Booten - den traditionellen "Plätten" - erkundet werden.






Am Ufer des Toplitzsees erinnert ein kleines Denkmal an eine der romantischsten Geschichten, die die Steiermark zu bieten hat. Erzherzog Johann soll hier die Postmeistertochter Anna Plochl kennen gelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt haben. Bis die beiden endlich heiraten durften, dauerte es einige Jahre. Und noch länger bis sie die Vermählung dann auch offiziell bekannt geben durften ❤




Nicht weit davon schicke man beim Wunsch Brückerl "ein Blatt auf die Reise und begleite es mit guten Wünschen und guten Gedanken so lange du es sehen kannst." ❤





Zurück am Grundlsee ging es nicht wieder zurück nach Bad Aussee, sondern die Salza-Tour weiter, die entlang einer geschotterten Forststraße über die Salza-Alm nach Bad Mitterndorf führt. Eine herausfordernde Strecke mit teils steilen Wegpassagen, aber auch mit unglaublich schönem Bergblick!








Ab Bad Mitterndorf waren wir wieder auf dem Salzkammergutradweg unterwegs. Vor uns tauchte bald ein alt bekannter Berg auf: der Grimming! Letztes Jahr waren wir auf dem Weg von Graz ans Ende der Welt auf der anderen Seite daran vorbeigeradelt.





Ein Highlight am Salzkammergutradweg ist hier wohl, dass der Radweg DURCH die Schiflugschanze am Kulm fährt. Der Blick von unten hinauf ist schon wirklich beeindruckend, umso lustiger fanden wir die weidenden Schafe dort oben!





Noch ein wenig auf und ab - und um den Grimming herum - und schon waren wir im Ennstal. Der mächtige Grimming sorgte nun leider dafür, dass wir keine Sonnenstrahlen mehr zu Gesicht bekamen. Und obwohl auf den Fotos kein Wölkchen zu sehen ist, könnt ihr euch vorstellen, dass es nun ziemlich schnell ziemlich kalt wurde. Also mussten wir stärker reinstrampeln um uns auf die letzten Meter warm zu halten.




Rechtzeitig zum Sonnenuntergang stellten wir in Irdning "Im Dörfl anno 1873" mit Blick auf den Grimming unser Zelt auf. Die Ferienanlage mit Campingplatz und Hütten sorgt mit auf alt getrimmten Gebäuden und viel Holz für uriges und gemütliches Ambiente.




Das beste ist aber das Wirtshaus inmitten der Ferienanlage, wo man mit bester Hausmannskost verwöhnt wird. Nachdem wir den ganzen Tag keine geöffnete Einkaufsmöglichkeit finden konnten, freuten wir uns hier über Kaspressknödelsuppe. Und Schnitzel. Und Pommes. Und über die warme Gaststube natürlich auch.





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