Zwei-Weinstraßen-Tour


Unsere erste diesjährige Übernachtungstour führte uns wieder einmal auf die steirischen Weinstraßen. Wegen der traumhaften Landschaft und der großen Anzahl an kulinarischen Highlights gehören diese mittlerweile zu unseren liebsten (Radl-)Plätzen. Gleichzeitig findet man inmitten der Weinberge unglaublich gute Trainingsstrecken für die kommende Radreisesaison: ständiges Auf und Ab und viele knackige Steigungen sorgen dafür, dass die Wadln recht schnell wieder ins Training kommen. Vor allem, wenn die Fahrräder schön vollbepackt sind  💚

Tag 1: Von Graz nach Wies über die Sausaler Weinstraße



Für den ersten Tag unserer Weinstraßentour nahmen wir uns die Sausaler Weinstraße vor. Teile davon hatten wir auf unserer letzten Österreichreise kennengelernt und waren begeistert. Weingärten ohne Ende, traumhafte Ausblicke und - anders als bei der viel bekannteren Südsteirischen Weinstraße - hält sich der Verkehr hier in Grenzen. Dafür gibt es aber auch weniger Einkehrmöglichkeiten. 
Also starteten wir auf dem Murradweg von Graz nach Werndorf und bogen schließlich zum Sausaler Radweg ab, dem wir nun (meist) bis ins Sulmtal folgten. Mit den ersten Steigungen kamen auch schon die ersten wunderschönen Ausblicke und wir sind jedes Mal aufs Neue überrascht, wie schnell sich die Landschaft von unspektakulär zu traumhaft schön wandeln kann.


 


Kurz bevor es wieder runter ins Sulmtal ging, bogen wir vom Sausaler Radweg ab und statteten dem Panoramasteg Sausal einen kleinen Besuch ab. Die Aussichtsplattform wurde mit viel Holz gebaut und die Konstruktion selbst ist schon sehenswert, aber noch beeindruckender ist der Ausblick runter ins Sulmtal. 


 


Nach der kurzen Pause rollten wir schließlich runter ins Sulmtal und folgten Sulmtalradweg und Weiße Sulmradweg bis nach Wies. 




Wir blieben aber nicht unten in Wies, sondern strampelten nochmals an diesem Tag ordentlich bergauf...




... zum Weingut Wiedersilli, wo wir über "Schau aufs Land" einen Zeltplatz für uns reserviert hatten. Und was für ein traumhafter Zeltplatz! Mitten im Weingarten mit traumhaftem Rundum-Panoramablick ❤




Diesen Traumplatz nutzten wir auch gleich für unser Abendessen. Schon vorab hatten wir uns das "Picknick im Weingarten" bestellt und durften uns nun über einen  Bollerwagen freuen, der mit Winzerplatte, Aufstrichen, Wein und Wasser gefüllt war. 




Und das alles wurde auch noch von einem traumhaften Sonnenuntergang gekrönt ❤️





Tag 2: Von Wies nach Ehrenhausen über die Südsteirische Weinstraße



Nach dem herrlichen Sonnenuntergang hatten wir auf einen ebenso herrlichen Sonnenaufgang gehofft. Allerdings zeigte sich der Himmel wieder nicht ganz so kooperativ. Außerdem hätten wir dafür  gegen 5 Uhr aus dem kuschligen Zelt krabbeln müssen... Trotzdem startete unser Tag einfach herrlich: mit super Frühstück vom Weingut. 




Zurück nach Graz hatten wir uns einen Umweg über eine weitere Weinstraße vorgenommen: die Südsteirische Weinstraße. Also fuhren wir von Wies nach Leutschach, vorbei an den Hopfenfeldern... 




... und dann ging es auch schon wieder rauf rauf rauf. 




Entlang der Südsteirischen Weinstraße sammelt man einige Höhenmeter, die aufgrund der schönen Landschaft aber jede Anstrengung wert sind. Für einen Abstecher zum Grenztisch durften wir schließlich ein Gefälle von 17% runterrollen, wenn auch nur kurz 😉





Der "Grenztisch - Miza na Meji" ist ein hübscher kleiner Platz mit Tisch und Steinhockern, die direkt auf der österreichisch-slowenischen Grenzlinie angeordnet wurden. Von hier sieht man übrigens auch auf die berühmte Herzerlstraße, auch wenn man das von hier nie vermuten würde, das Herz ist nur vom Buschenschank am nächsten Hügel erkennbar. Und dorthin führte unser Weg auch als nächstes... 





... zurück hinauf zur Weinstraße ... 





... von einem Hügel zum nächsten, noch ein kurzes Päuschen an einem unserer liebsten Rastplätze ... 





... und schon standen wir an der Herzerlstraße. Oder so ähnlich, immerhin hat sich seit unserem letzten Besuch dort einiges geändert. Die Aussicht auf das berühmte Herz ist mittlerweile hinter einem Zaun mit Schranken abgeschirmt, der ursprüngliche Aussichtsturm wurde durch eine große Aussichtsplattform ersetzt und um diese zu benutzen, muss man nun 5 Euro Eintritt pro Person bezahlen. Wenn wir es richtig verstanden haben, kann man aber auch einfach etwas im Shop kaufen, dann ist der Eintritt weiterhin kostenlos... Oder zumindest günstiger... Und auch "unser" bisheriger Radlparkplatz ist mittlerweile einem Zubau gewichen. Und nachdem auch noch kein neuer Fahrradabstellplatz in Sicht ist (laut Wirtin ist dieser aber immerhin in Planung), nahmen wir die vollbepackten Fahrräder einfach mit in den Gastgarten, der aber ohnehin eher verlassen wirkte. Alles in allem wirkt es hier nun einfach weniger einladend und gemütlich als vorher... Trotzdem machten wir uns über Mittagessen in Form von belegten Brot her. Während andere Buschenschänken entlang der Weinstraße meist erst am Nachmittag aufsperren, bekommt man hier auch schon zur Mittagszeit etwas, weswegen wir hier einfach gerne einkehren. Auch ohne Herzerlblick.


 


Gut gestärkt ging es zurück hinauf zur Weinstraße, der wir nun wieder weiter folgten. 




Einen letzten mittlerweile schon traditionellen Halt machten wir bei der Herzerlbank neben dem Weingut Bullmann. Dort sitzen wir gerne, genießen bei einem Achter Wein noch kurz den Panoramablick, bevor wir die Weinstraße langsam aber bald wieder verlassen. 





Auf den letzten Kilometern bildet die Weinstraße die Grenze zwischen Österreich und Slowenien, nur ein paar Markierungen auf der Straße zeigen einem, in welchem Land man sich gerade befindet.





Und irgendwann geht es dann nur noch runter ins Murtal, vorbei am Schloss Ehrenhausen, durch den engen kleinen Ort und zum Bahnhof, von wo wir mit dem Zug zurück nach Graz fahren wollten. Immerhin bekommen wir den Murradweg von Ehrenhausen nach Graz in den nächsten Wochen noch öfters zu sehen und die Strecke ist nicht unbedingt die spannendste 😉





Wir saßen noch nicht lange im Zug, da hörten wir, dass der Zugverkehr zwischen Leibnitz und Wildon wegen einem technischen Gebrechen unterbrochen war... Und dass man noch nicht wisse, wie lange dies dauern würde... Auch war noch nicht klar, ob es einen Schienenersatzverkehr geben würde, wir wussten aber, dass der uns mit unseren vollbepackten Fahrrädern ohnehin nicht mitnehmen würde. Also in Leibnitz wieder raus aus dem Zug und mit den Fahrrädern nach Wildon. Unser Plan: wenn wir dort nicht allzu lange auf einen Zug nach Graz warten müssten, würden wir dort wieder in den Zug hüpfen. Oder ansonsten unsere "Hausstrecke" gleich ganz nach Graz zurückradeln. Und siehe da: als wir in Wildon ankamen, wartete bereits ein Zug auf uns. Und auch die anderen Leut aus dem Zug, die scheinbar doch mit Bus von einem Bahnhof zum nächsten gebracht wurden, warteten bereits dort. Ein paar Kilometer durften wir also doch noch mit dem Zug abkürzen und fuhren gemütlich zurück nach Graz. 


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