Tour de Mur 29 ¾


Spät aber doch... Dass es dieser Beitrag erst jetzt auf unseren Radlblog schafft, ist vor allem dem warmen Wetter nach dem viel zu kalten Frühling geschuldet. In den letzten Wochen wurden wieder vermehrt Radlrunden gedreht, eine erste Radreise durch Österreich unternommen und unser Blog dabei einfach gänzlich vernachlässigt. Den grauslichen Regentagen der letzten Tage ist es zu verdanken, dass wir nun doch wieder ein paar Blogbeiträge für euch vorbereitet haben. Allen voran unser heutiger Rückblick von der diesjährigen Tour de Mur von vor... räusper... zwei Monaten. Also dürft ich euch nicht wundern: dieser Blogbeiträg kann für diese Jahreszeit eine ausgesprochen unnatürliche Menge an Schnee enthalten 😉




Tag 1: Rauf zur Sticklerhütte



Nachdem die offizielle Veranstaltung auch heuer wieder abgesagt wurde, entschieden wir die Tour de Mur wieder nur zu zwei zu radeln. Wie schon im letzten Jahr hängten wir zuvor noch einen Tag an und nutzten diesen für den Weg hinauf zur Sticklerhütte, dem offiziellen Startpunkt des Murradweges. Und für uns auch der schönste Abschnitt. Durch die schönen Ausblicke ins Tal und zahlreiche Wasserfälle spürt man die Höhenmeter hinauf beinahe nicht. Wer sich das Raufstrampeln trotzdem nicht antun will, kann auch den "Tälerbus" nutzen, der Radfahrer von St. Michael im Lungau bzw. Muhr hinauf bringt.


 


Anfang Juni wäre dieser Bustransfer heuer aber nicht denkbar gewesen: nicht nur die Sticklerhütte, auch der Weg dorthin befanden sich noch im Winterschlaf: Schneefelder, umgestürzte Bäume und ein Überbleibsel eines Lawinenabgangs sorgten für einen abwechslungsreichen und fast schon abenteuerlichen Weg nach oben. 


 


Auf halbem Weg kamen uns schließlich auch noch zwei Mountainbiker mit ihren Tourenskiern auf dem Rucksack entgegen. Spätestens jetzt war uns klar, was uns oben erwarten würde...




... noch mehr Schnee! Wegen den schlechten Wetterverhältnissen und dem damit verbundenen Schneefall in den Wochen zuvor hatten wir gar nicht damit gerechnet es überhaupt bis zur Sticklerhütte zu schaffen und die Freude bei unserer Ankunft oben war umso größer. Auch wenn wir uns statt über Kaffee und Kuchen in der Alpenvereinshütte nur über die mitgebrachte Selbstversorgerjause hermachen konnten. 


 


Wir wechselten von den "normalen" Schuhen in die Bergschuhe und stapften noch ein kleines Stück dem Murusprung entgegen, genossen die Stille und das Rauschen des kleinen Bächleins namens Mur, das über die nächsten Kilometer ordentlich wachsen würde. Und dem wir nun wieder bis Graz zurück folgen würden.


   


Zurück bei der Sticklerhütte hieß es Bergschuhe wieder aus, Schuhe an und mit den Fahrrädern wieder runter ins Tal. Inklusive Hürdenlauf über die Wegversperrungen und kleineren Pausen an unseren liebsten Wasserfällen und Rastplätzen.




Wie zum Beispiel in Hintermuhr, wo wir im Alpengasthof Jedl doch noch zu Kaffee und Kuchen einkehren konnten. Neben den hausgemachten Mehlspeisen und der netten Wirtin ist vor allem der hübsche Gastgarten mit angrenzender Weide immer eine kleine Rast wert.




Zurück in Muhr besuchten wir auch noch die Nationalparkausstellung "(M)Ursprung - Natur im Fluss". Dort gibt es übrigens auch ein großes Bild vom Murursprung, wie dieser ohne Schnee aussehen soll 😂


 


Tag 2: Von Muhr nach Fohnsdorf



Blauer Himmel, grüne Wiesen, schneebedeckte Berge und die noch kleine glasklare Mur. Der zweite Tag kann also nur als äußerst schön, ja fast schon kitschig bezeichnet werden. Da machte es uns auch nicht viel aus, dass wir diese Strecke schon so gut kannten: wir genossen die 122 Kilometer Hügel auf und Hügel ab wieder so richtig ❤


     


Kurz vor Murau fühlte sich der Weg dann tatsächlich kurz wie die "richtige" Tour de Mur an, als wir von einem aus dem Tour-de-Mur-Team überholt wurden und endlich wieder einmal die Möglichkeit hatten über die Veranstaltung zu plaudern. 




Wie ihr auf den Fotos unschwer erkennen könnt, verdunkelte sich der Himmel von Zeit zu Zeit. Manchmal radelten wir bei Sonnenschein, manchmal bei leichtem Nieselregen. Man könnte fast meinen, wir radelten im April.


   


Übrigens gibt es am Murradweg mittlerweile eine neue Brücke: zwischen Lind und Scheifling wurde eine beeindruckende Holzbrücke für Fußgänger und Radfahrer fertiggestellt. 




Auch die restliche Strecke gab es immer wieder leichten Nieselregen, der große Regen machte um uns aber scheinbar einen Bogen. Immer wieder fuhren wir über nasse Wege oder konnten in der Ferne einen Regenbogen entdecken. Nass wurden wir aber nicht. Jedenfalls noch nicht 😉


 


Kurz vor Judenburg verließen wir den Murradweg und bogen wie gewohnt in Richtung Fohnsdorf ab. Noch schnell ein Abendessen im Hotel, ein Glaserl Radler bzw. Aperol und schon fielen wir wieder ins Bett.




Tag 3: Von Fohnsdorf nach Graz



Hielten wir uns letztes Jahr an den Murradweg und fuhren von Fohnsdorf nach Judenburg zurück, folgten wir diesmal wieder der Route der offiziellen Tour de Mur, die statt über Judenburg durch Pfaffendorf und Zeltweg führt und erst kurz vor Knittelfeld wieder auf den offiziellen Radweg zurückführt. 





Unser erster Weg führte allerdings in die Fohnsdorf Arena, um beim Baumarkt eine kleine Dose Kriechöl zu besorgen um mal wieder das bereits bekannte Knirsch-Problem von Walters gefederter Sattelstütze zu beseitigen. Und a Ruah is! 😅




Die Etappe von Fohnsdorf nach Graz ist mit gut 130 Kilometern längenmäßig die längste Strecke der Tour de Mur. Unserer Meinung nach auch die anstrengendste. Nicht nur wegen der Streckenlänge, sondern vor allem, weil die Landschaft einfach nicht mehr so atemberaubend wie an den beiden Vortagen ist und man vorwiegend einfach "nur" vor sich hin radelt. Da tut es wirklich gut, wenn man unterwegs andere Radfahrer trifft, sich ein paar Kilometer teilen und unterwegs ein wenig tratschen kann. Umso lustiger, dass wir immer wieder die gleichen Radler trafen und ab Bruck an der Mur dann auch tatsächlich zu dritt unterwegs waren.


   
 


Vor allem, weil wir ab Bruck an der Mur wirklich dringend Ablenkung gebrauchen konnten, um die restliche Strecke nicht doch noch bleiben zu lassen und einfach irgendwo in den Zug zu hüpfen. Immerhin begann es um uns herum wieder zu gewittern und ordentlich zu regnen. Wenn die letzten Jahre etwas bewiesen haben, dann aber ohnehin das: mindestens einmal auf der Strecke muss man ordentlich nass werden, sonst war es bestimmt keine Tour de Mur 😅


   


Patschnass, ordentlich eingesaut und richtig gut gelaunt kamen wir in Graz an und beendeten damit unsere diesjährige Tour de Mur. Die Etappe von Graz nach Bad Radkersburg ließen wir nicht nur wegen der nicht viel besseren Wettervorhersage sausen, sondern weil wir die Strecke heuer bereits mehrmals geradelt sind, einmal sogar in beide Richtungen an einem Tag. Der Murradweg ist und bleibt halt einfach unsere Hausstrecke 😉




Zu guter Letzt noch ein wenig unbezahlte Werbung: Bis 30. September 2021 kann man sich trotz Absage der offiziellen Veranstaltung übrigens das Tour-de-Mur-Paket und die Urkunde abholen. Dafür einfach eine der Tagestouren (oder auch alle drei 😉) radeln und Fotos und/oder Aufzeichnungen davon an das Tour-de-Mur-Team schicken. Weitere Infos dazu findet ihr auf tour-de-mur.at



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