Making of: Softshelljacke 2.0


Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass die erste Radljacke über meinen Nähtisch gewandert ist. Aus leichtem Softshell, kombiniert mit grellgrünen Streifen von einem speziellen Reflektorstoff, der eigentlich für Warnwesten o.dgl. verwendet wird, und nach dem Schnittmuster "Soft Shell Freizeitjacke" aus der Ottobre Woman 5/2009. 
Auch wenn Walter anfangs meinte, dass ihn die Fahrradjacke eher an eine Sternenflottenuniform erinnert, wurde die Jacke seitdem beinah täglich, bei jedem Wind und Wetter getragen und war auf all unseren Radtouren und -reisen dabei. 




Dieser Dauereinsatz ging natürlich nicht spurlos an den Materialien vorüber. Der (Haupt-)Reißverschluss in der vorderen Mitte wurde bereits vor gut einem Jahr getauscht, die Taschen-Reißverschlüsse sind bereits schwergängig und teilweise sogar schon eingerissen, die grünen Streifen an vielen Stellen ausgebleicht und brüchig und auch der Hauptstoff zeigt mittlerweile abgeriebene Stellen, sodass eine weitere Reparatur mittlerweile einfach keinen Sinn mehr macht. 




Also musste eine neue Softshelljacke her, diesmal nach dem Schnittmuster "MeinPablo" von MeineHerzenswelt: 
  • mit abzippbarer Innenjacke, 
  • abzippbarer Kapuze,
  • geräumigen Taschen und zusätzlicher Brusttasche,
  • Reflektorstreifen an Vorder- und Rückenteil, Ärmeln und sogar an der Kapuze 
  • und mit Ärmel-Bündchen

Verwendete Materialien: 
  • petrolfarbener Melange-Softshell mit tollen wasser-, wind- und schmutzabweisenden und wärmeisolierenden Eigenschaften 
  • schwarzer Baumwoll-Jersey als Futter für die Taschen 
  • schwarzer Baumwoll-Sweatstoff für Innenkragen und Innenjacke 
  • mehrere Meter von silberner Reflektorpaspel 
  • und einige strapazierfähige Reißverschlüsse zum Verschließen der Jacke, zum Abzippen von Kragen und Innenjacke und natürlich für die Taschen 

 


Die Menge an Details zeigte sich in der Anzahl der Schnittmusterteile. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon jemals mit einem Schnittmuster mit so vielen Teilen gearbeitet habe! Eine gefühlte Ewigkeit wurde das Schnittmuster ausgedruckt, zusammengeklebt, die Teile dann wieder ausgeschnitten und diese schließlich endlich aus den Stoffen ausgeschnitten. 




Der Turm an Schnittmusterteilen wurde schließlich Stück für Stück abgebaut bzw. aneinandergenäht ...




... bis ich irgendwann die neue Radljacke in Händen hielt. Alle Details und Spielereien, der nicht ganz so eng anliegende Schnitt und das verwendete Material machen die Jacke allerdings schwerer und im zusammengefalteten Zustand auch um einiges größer als ihre Vorgängerin. Im Vergleich wirkt sie auch wärmer. Die ersten längeren Touren werden zeigen, ob ich nun endlich eine Jacke habe, mit der ich auch an kühleren Abenden noch gemütlich vor dem Zelt sitzen bleiben kann oder ob die Jacke doch viel zu warm ist und somit noch eine weitere dünne für die Sommermonate folgen muss 😅





In den letzten Wochen wurde die neue Jacke bereits ausgiebig getestet. Besonders beeindruckend wirkt sie in der Nacht, immerhin führen die Reflektorstreifen durchgehend von einem zum anderen Arm. 




Auch der erste Mairegen wurde gleich zum Testen genutzt, schließlich soll der verwendete Softshell bis 5.000mm Wassersäule wasserdicht sein. Mit dem Ergebnis, das ich tatsächlich trocken blieb. Auch wenn ich zugeben muss, dass sich die Jacke noch um einiges schwerer anfühlte 😅




Erstes Fazit: Die ganzen Details und verwendeten Materialien machen die Jacke quasi zur Allround-Allwetter-Ganzjahres-Radl-Wander-Rumlauf-WasAuchImmer-Jacke und auch wenn sie ein wenig schwerer und wärmer wirkt, habe ich eine riesige Freude damit. 
Vor allem die Fleece-Innenjacke aus leichtem Baumwoll-Sweatstoff ist perfekt als zusätzliche Schicht, kann aber natürlich auch alleine getragen werden, z.B. an kühleren Radltagen und -abenden oder zum Rumlaufen auf den Campingplätzen. 

Nur eines werde ich bald einmal ändern: die Bündchen an den Ärmeln müssen weg! Bisher hatte ich nicht einmal bei Radtouren im tiefsten Winter Bündchen an den Handgelenken und diese sind mir definitiv zu warm. Vor allem, wenn die Jacke nun wieder im ganzjährigen Dauereinsatz sein soll ☀

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